PrestaShop und Magento gehören zu den meistgenutzten Onlineshop-Systemen. Dieser Vergleich 2025 zeigt auf, welches System sich für unterschiedliche Geschäftsmodelle eignet – von kleinen und mittleren Unternehmen bis hin zu großen internationalen Shops mit komplexer Infrastruktur.
Zentrale Punkte
- Kostenstruktur: PrestaShop ist günstiger in der Implementierung, Magento bietet dafür mehr Enterprise-Funktionen.
- Benutzerfreundlichkeit: PrestaShop punktet bei Einsteigern, Magento verlangt deutlich mehr technisches Know-how.
- Skalierbarkeit: Magento eignet sich besser für stark wachsende und umfangreiche Shops.
- B2B-Funktionen: Magento stellt professionelle B2B-Features bereit, die PrestaShop nur eingeschränkt bietet.
- Marketing: Magento integriert erweiterte Tools wie Segmentierung und Automatisierung, während PrestaShop auf Add-ons setzt.
Preismodelle: Einstieg oder Enterprise?
PrestaShop kann ich kostenlos herunterladen, installieren und direkt nutzen. Es entstehen keine laufenden Gebühren oder Verkaufsprovisionen. Vor allem bei Shops mit kleinerem Budget entstehen deutlich geringere Kosten für Hosting und Entwicklung. Magento bietet zwar auch eine kostenlose Open-Source-Version, jedoch fallen bei professionellen Setups mit Magento Commerce Cloud jährliche Lizenzkosten von 40.000 bis 190.000 Euro an. Auch Entwicklerkosten sind höher, da Magento deutlich anspruchsvoller in der Umsetzung ist. Hier sollte man im Vorfeld die langfristige Perspektive im Blick behalten. Wer bereits plant, sein Geschäft in mehreren Ländern zu betreiben und auf umfassende Enterprise-Funktionen zu setzen, wird die Investition als sinnvoll einstufen. Gerade in puncto Budgetplanung ist es deshalb wichtig, die eigene Wachstumsstrategie zu kennen und festzulegen, wie sich der Onlineshop in den kommenden Jahren entwickeln soll. Werden später teure Nachrüstungen oder gar ein kompletter Plattformwechsel notwendig, kann das am Ende mehr kosten, als direkt in eine etwas größere Lösung wie Magento zu investieren. Andererseits können Betreiber eines kleineren Unternehmens schnell unnötige Ausgaben verursachen, wenn sie Funktionen einkaufen, die sie nie benötigen.Benutzerfreundlichkeit: Einstieg erleichtert oder Funktionen priorisiert?
PrestaShop richtet sich an Nutzer ohne tiefes technisches Know-how. Die Installation, Konfiguration und Verwaltung sind klar strukturiert. Das Backend ist übersichtlich und bietet schnelle Zugangsmöglichkeiten zu allen wichtigen Funktionen. Updates können oft ohne tiefgehendes Fachwissen installiert werden, was Zeit und Ressourcen spart. Ebenso sind kleinere Layout-Anpassungen oder das Hinzufügen neuer Module recht schnell erledigt. Magento hingegen besitzt ein umfangreicheres Admin-Panel mit mehr Optionen. Für einfache Aufgaben muss ich mich teilweise länger einarbeiten oder externe Hilfe hinzuziehen. Wer beispielsweise ein eigenes Theme entwickeln oder tief in die Performance-Optimierung einsteigen will, findet umfangreiche Möglichkeiten – braucht jedoch auch mehr Ressourcen bei Support, Wartung und Schulung. Auf lange Sicht zahlt sich der Mehraufwand aber aus, wenn der Shop stetig wächst und man auf interne Entwickler oder Agenturen zurückgreifen kann.Funktionsvergleich beider Systeme
PrestaShop bietet mir alles, was für einen reibungslosen Betrieb eines Onlineshops erforderlich ist. Dennoch zeigt Magento hier seine Stärken – besonders, wenn es um Features im Bereich intelligenter Warenkorbreize und Kundensegmentierung geht. Wer im späteren Verlauf automatisierte Marketingprozesse mit einer Vielzahl von Optionen abbilden möchte, findet in Magento eine tief integrierte Lösung.
Funktionstiefe im direkten Vergleich
Hier verschafft die folgende Tabelle einen klaren Überblick über Funktionen beider Systeme:Funktion | PrestaShop | Magento |
---|---|---|
Anzahl verfügbarer Module | 10.000+ | 5.500+ |
Marketing-Automatisierung | Nur via Add-ons | Integriert |
B2B-Tools | Basisfunktionen | Erweiterter Funktionsumfang |
Mehrsprachigkeit & Multistore | Unterstützt | Optimiert |
E-Commerce Analytics | Integriert | Advanced Reports & BI |
Während PrestaShop also eine beeindruckende Modulvielfalt vorweist, liefern Magento-Module oftmals tiefere und professionellere Lösungen für unterschiedliche Geschäftsszenarien. Wer zum Beispiel komplexe B2B-Prozesse abbilden möchte, profitiert von Funktionen, die sich in Magento nahtlos integrieren lassen.
Payment- und Versandoptionen
Ein häufiger Knackpunkt in jedem Onlineshop sind die Zahlungs- und Versandoptionen. PrestaShop bietet von Haus aus die wichtigsten Zahlungsanbieter wie PayPal, Banküberweisung und Kreditkartenzahlungen an. Für weiterführende Optionen wie Sofortüberweisung oder Apple Pay sind allerdings Add-ons nötig. Diese lassen sich häufig unkompliziert einbinden, aber gelegentlich fallen zusätzliche Gebühren oder jährliche Lizenzkosten an.
Magento fokussiert sich in seiner Standardausstattung auf solide Basis-Zahlungsarten. Mit entsprechenden Erweiterungen lassen sich jedoch nahezu alle gängigen Zahlungsmethoden integrieren. Besonders für Betreiber mit hohem Transaktionsvolumen kann sich die enge Verzahnung mit umfangreichen Payment-Gateways lohnen. Das System ermöglicht eine sehr detaillierte Konfiguration von Versandregeln oder Versandkosten, die sich anhand unterschiedlicher Kriterien (zum Beispiel Kundengruppe oder Region) anpassen lassen. Dazu kommen fortgeschrittene Möglichkeiten zur Automatisierung von Fulfillment und Lagerverwaltung, falls passende Schnittstellen genutzt werden.
Gerade in internationalen Shops erweist sich die Möglichkeit, mehrere Währungen und verschiedene Gebührenmodelle zu hinterlegen, als entscheidender Vorteil. Zwar können beide Plattformen das, allerdings punktet Magento hier mit einer umfangreicheren Automatisierung. Beispielsweise können Wechselkurse automatisch aktualisiert werden, sofern entsprechende Konfigurationen und Module genutzt werden. PrestaShop ist für den Einstieg leicht zu handhaben, stößt aber bei komplexeren Vorschriften oder Sonderregeln im internationalen E-Commerce gelegentlich an seine Grenzen, sodass zusätzliche Module erforderlich werden.
Performance und Skalierbarkeit im realen Betrieb
PrestaShop bleibt bei mittelgroßen Produktkatalogen und durchschnittlichem Traffic zuverlässig. Vor allem für Shops mit bis zu 200 gleichzeitigen Besuchern bei optimiertem Hosting liefert die Plattform eine stabile Performance. Wer also ein überschaubares Sortiment hat und auf eine solide Grundperformance setzt, kann in PrestaShop eine gute Basis finden. Dazu kommt, dass weniger komplexe Prozesse auch weniger Ressourcen beanspruchen, sodass Hosting- und Wartungskosten überschaubar bleiben. Magento verwendet ein modernes EAV-Datenbankmodell. Es unterstützt über 50.000 Besucher pro Stunde ohne erkennbare Einbrüche. Für wachstumsorientierte Shops und internationale Multistore-Szenarien ist Magento deutlich belastbarer – allerdings steigen damit die Hostingkosten und Entwicklungszeiten. Auch die Konfiguration muss sorgfältig geplant werden. Dazu gehört das Implementieren von Caching-Mechanismen oder das Anpassen der Datenbank. In einer professionellen Umgebung ist dies meist mit größerem Aufwand verbunden, stellt aber auch sicher, dass die Shop-Plattform bei Bedarf massiv skaliert werden kann, ohne dass es zu Performanceproblemen kommt.Wer sich für eine der beiden Plattformen entscheidet, sollte neben den reinen Skalierungsmöglichkeiten auch konkrete Wachstumsprognosen berücksichtigen. Oft ist nicht nur die Datenbankstruktur entscheidend, sondern auch, wie gut sich die Plattform an Drittsysteme wie ERP, CRM und Logistiksoftware anbinden lässt. Hier punktet Magento durch eine Vielzahl direkter Integrationen, während PrestaShop ebenfalls solide Schnittstellen anbietet, die aber häufig über zusätzliche Module implementiert werden müssen.
Design und Individualisierung im Vergleich
Mit über 2.500 Templates bietet PrestaShop eine breite Auswahl an Startdesigns. Die Themes sind klar strukturiert, responsiv und teilweise kostenlos. Ich kann sie direkt aus dem Backend installieren und konfigurieren. Gerade für Einsteiger ist diese Vorgehensweise sehr komfortabel und spart lange Entwicklungszeiten. Die meisten Themes lassen sich zudem über den nativen Theme-Editor weiter anpassen, ohne dass man in den Code eintauchen muss. Magento hingegen stellt in der Open-Source-Version lediglich vier Basistemplates bereit. Die Commerce-Version fügt 260 hochwertige Themes hinzu. Wer ein Unikat erwartet, kann mithilfe erfahrener Entwickler tiefgreifende Frontend-Anpassungen durchführen – allerdings mit mehr Aufwand und höherem Budgetbedarf. Das Template-System von Magento ist umfangreicher, kann aber gerade für Agenturen, die auf individuelle Erfahrungen setzen, zu exzellenten Ergebnissen führen. Hier ist vor allem eine saubere Planungs- und Abstimmungsphase mit Designern und Entwicklern entscheidend.Ein weiterer Aspekt ist, wie die Shop-Betreiber ihre Marke darstellen wollen. Wer beim Branding und Design ein Alleinstellungsmerkmal schaffen möchte, findet vor allem in Magento-Implementierungen mit eigenem Theme eine nahezu endlose Gestaltungsfreiheit. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass diese Freiheit sowohl Zeit als auch Geld kostet.
Erweiterbarkeit und Plug-in-Vielfalt
PrestaShop erlaubt mir, über 10.000 Module einfach zu integrieren. Viele davon sind kostenlos oder günstig. Die Struktur im Add-ons Marketplace ist klar organisiert nach Zielgruppen, Shoparten und Funktionen. Für gängige Anforderungen wie Gutscheine, Cross-Selling, SEO oder Social-Media-Anbindungen findet man schnell günstige und erprobte Lösungen. Das senkt die Einstiegshürden für viele Händler. Magento legt weniger Wert auf Quantität, konzentriert sich aber auf qualitativ hochwertige Erweiterungen für große Shop-Betreiber. Viele der Plug-ins bieten tiefe Integrationen mit ERP-, CRM- und Marketing-Lösungen. Das erlaubt mir, ein nahtloses System aufzubauen. Wer auf standardisierte Prozesse setzt, kann sich allerdings in Magento-Implementierungen verlaufen, wenn man nicht im Vorfeld einen klaren Plan mit den notwendigen Funktionalitäten erstellt. Ein guter Projektplan, in dem sämtliche Schnittstellen und Plug-ins definiert werden, ist unerlässlich, um die Entwicklungskosten im Griff zu behalten.Auch die Update-Politik spielt hier eine Rolle. Bei jedem Plattform-Upgrade sollte geprüft werden, ob genutzte Module mit der neuen Version kompatibel sind. Bei weniger komplexen PrestaShop-Setups ist dieser Prozess meist überschaubar. In Magento-Projekten können umfangreiche Testphasen notwendig sein, um sicherzustellen, dass alle individuelle Anpassungen und Erweiterungen weiterhin reibungslos ablaufen.
B2B-Funktionalität im direkten Vergleich
Für B2B-Händler ist Magento aktuell die leistungsstärkere Lösung. Mit Optionen wie Firmenkonten inklusive Benutzerrollen, Katalogsegmentierung und Bestellworkflow ist es auf Einkäuferstrukturen mittlerer bis großer Firmen vorbereitet. Diese Funktionen erlauben automatisierte Freigabeprozesse, individuelle Rabatte und mehrstufige Sortimente, die je nach Kundengruppe sichtbar werden können. Insbesondere Einkaufsmanager in Unternehmen schätzen solche Workflows, da sie Abläufe vereinfachen und Budgetkontrollen ermöglichen. PrestaShop bietet grundlegende B2B-Funktionen wie Preisversteckung nach Kundengruppe oder manuelle Rechnungserstellung. Wer jedoch komplexe Genehmigungsmechanismen oder Zahlungslimits benötigt, ist mit Magento besser beraten. Für kleinere Unternehmen, die nur eine Handvoll B2B-Kunden haben, reicht meist PrestaShop aus. Sobald aber mehrere hundert Geschäftskunden angebunden werden sollen und viele Prozessschritte von automatisierten Workflows profitieren, verschafft Magento durch seine Detailtiefe deutliche Vorteile.
Marketing: Automatisierung oder Basisfunktionen?
Magento bietet Marketing-Tools, mit denen ich zielgerichtete Kampagnen aufbauen kann. Hierzu gehören E-Mail-Erinnerungen für Warenkorbabbrecher, Segmentierungen und Gutscheinanalysen. Die integrierte Marketing-Automatisierung spart langfristig Ressourcen, da viele Abläufe nur einmal konfiguriert werden müssen. Zudem ist die Einbindung in umfassendere CRM-Systeme, die auf Lead- und Kundendaten zugreifen, einfacher. PrestaShop enthält einige einfache Verkaufstools wie Cross-Selling und Geschenkfunktionen. Wer jedoch eine ausgefeilte Kampagne plant, sollte zusätzliche Module integrieren. Alternativ können sich Interessierte auch andere Shop-System-Vergleiche ansehen – etwa mit Shopify oder WooCommerce. Zwar ist das Addon-Konzept für kleinere Marketing-Automatisierungen ausreichend, doch möchte man tiefergehende Analysen und Automatisierungen, wird schnell eine kostenpflichtige Lösung erforderlich.Wichtig ist beim Marketing-Vergleich auch, welche Ressourcen im Unternehmen zur Verfügung stehen. Wer eine dedizierte Abteilung oder ein externes Team hat, das sich gezielt um Marketingkampagnen kümmert, kann die erweiterten Möglichkeiten von Magento optimal ausschöpfen. In kleineren Organisationen hingegen ist eine schnelle und unkomplizierte Umsetzung gefragt, was PrestaShop durchaus erfüllen kann.
Internationalisierung und Multistore-Betrieb
Beide Systeme unterstützen mehrsprachige Inhalte und mehrere Währungen. Ich kann sowohl PrestaShop als auch Magento in über 75 Sprachen konfigurieren. Der Unterschied liegt bei der Multishop-Verwaltung: Magento erlaubt es, alle Shops zentral zu steuern, während PrestaShop hier weniger intuitiv aufgestellt ist. Für Betreiber mehrerer Marken oder Länderportale bietet Magento die organisatorisch klarere Struktur. Besonders sinnvoll wird das für Unternehmen, die Shops verschiedener Sprachräume zentral koordinieren wollen. Die Möglichkeit, dieselben Produkte in unterschiedlichen Sprachen, Preisen und Währungsvarianten schnell anzupassen, spart viel Zeit im laufenden Betrieb. PrestaShop hingegen löscht oftmals das intuitive Verständnis, wenn man viele Shops parallel verwalten will. Hier ist eine saubere Dokumentation wichtig, um den Überblick nicht zu verlieren.Gerade im internationalen Geschäftsumfeld entstehen häufig Extrawünsche hinsichtlich lokaler Zahlungsmethoden, Steuersätze oder sonstiger marktspezifischer Regularien. Magento bringt standardmäßig leistungsfähigere Optionen mit, während PrestaShop meist erst nach Installation zusätzlicher Module alle Feinheiten abbildet. Wer nur einen oder wenige Märkte bedient, findet in PrestaShop jedoch ein solides Paket.
Sicherheit, Wartung und technischer Support
Magento bedarf regelmäßiger Wartung durch erfahrene Entwickler, insbesondere bei Sicherheits-Patches oder Modulkonflikten. Dafür erhalte ich ein hochsicheres System mit Rollenmanagement, Zwei-Faktor-Authentifizierung und verschlüsselter Datenkommunikation. Gerade im Enterprise-Segment ist das ein starkes Argument – Sicherheit genießt Vorrang, und Unternehmen investieren gern in die Absicherung aller relevanten Datenströme. PrestaShop erfordert dagegen geringere technische Eingriffe. Auch Sicherheitsupdates sind einfacher umzusetzen. Dennoch bleibt es nötig, den Shop regelmäßig auf dem aktuellsten Stand zu halten – nicht zuletzt, um Angriffe rechtzeitig abzuwehren. Betreibern hilft ein Onlineshop-Schutz, zusätzliche Risiken abzusichern. Für viele kleine bis mittlere Shop-Betreiber kann dies ausreichen, sofern die Zahl der Angriffsflächen gering bleibt. Wer jedoch hochsensible Daten oder größere Einkaufsvolumina managt, profitiert bei Magento von einem ausgefeilteren Sicherheitskonzept.Ein weiterer Faktor ist die Community. Während PrestaShop eine breite Nutzerschaft aufweist, deren Fokus häufig auf Einsteiger- und mittelgroßen Projekten liegt, hat Magento eine sehr aktive Entwickler-Community für komplexere Anforderungen. Das kann den Support erleichtern: Man findet für spezifische Fragestellungen oft spezialisierte Agenturen oder erfahrene Freelancer, die sich bestens mit individuellen Konfigurationen auskennen. Umgekehrt ist das PrestaShop-Netzwerk für einfache und schnelle Problemlösungen im DIY-Modus sehr stark.
SEO und Sichtbarkeit im Netz
Beide Systeme bieten solide Funktionen zur Strukturierung von Meta-Daten, URL-Schemata und Sitemaps. Magento punktet mit tiefgreifenderen SEO-Anpassungsmöglichkeiten direkt im Core-System. Wer etwa individuelle Attributkombinationen sichtbar machen möchte, profitiert von der erweiterten Artikelstruktur. Auch die Implementierung von Rich Snippets kann einfacher sein, da Magento zahlreiche Einstellungen und Felder bereithält. PrestaShop verfolgt einen pragmatischeren Ansatz. Für grundlegende SEO ist es sofort einsetzbar – von suchfreundlichen URLs bis zu automatischen Weiterleitungen. Erweiterte Optionen lassen sich durch Module nachrüsten. Für viele Händler, die keine umfassenden SEO-Strategien benötigen, reicht das vollkommen aus. Wer jedoch auf stark umkämpften Märkten aktiv ist und sich in Suchmaschinen gegen viele Mitbewerber durchsetzen muss, wird mit Magento in puncto Flexibilität und Automatisierung mehr Spielraum haben. Letzten Endes hängt es davon ab, wie tiefgehend man plant, seine SEO aufzustellen.Technischer Einstieg und Lernkurve
PrestaShop mache ich ohne tiefes Vorwissen startklar. Die Dokumentation ist verständlich und der Einstieg schnell geschafft. Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie diese Anleitung zu Shopware 6 bieten ergänzende Einblicke in andere Systeme und helfen, Grundlagen zu verstehen. Damit lassen sich erste Erfahrungen sammeln, die auch in PrestaShop anwendbar sind. Die meisten Bedienoberflächen und Begrifflichkeiten sind selbsterklärend und richten sich klar an Shop-Neulinge. Magento erfordert hingegen Know-how in Datenbankentwicklung, Hosting-Optimierung und Theme-Entwicklung. Der technische Einstieg ist steiler, zahlt sich aber durch erweiterte Kontrollmöglichkeiten und Features langfristig aus. Dank einer großen Entwickler-Community und vielen Tutorials lassen sich auch komplexe Szenarien umsetzen. Allerdings muss man bereit sein, stetig in Wissen und gegebenenfalls externe Dienstleistungen zu investieren.
Migrationsperspektive und Updates
Wer bereits einen bestehenden PrestaShop- oder Magento-Shop betreibt und über einen Wechsel nachdenkt, sollte die Migrationsperspektive von Projektdaten, Kundendaten und Produktinformationen berücksichtigen. Beide Systeme bieten Möglichkeiten, Daten zu exportieren und in das andere Format zu konvertieren. Jedoch sind diese Prozesse oftmals mit manuellem Aufwand verbunden und bedürfen technischer Expertise oder entsprechender Tools.
Gleichzeitig spielt die Update-Strategie beider Plattformen eine zentrale Rolle. PrestaShop-Updates sind in der Regel weniger komplex und lassen sich häufiger automatisieren. Magento hingegen veröffentlicht neben Sicherheits-Patches auch größere Funktionsupdates, die teilweise tief in die Systemarchitektur eingreifen. Eine sorgfältige Planung ist dabei unverzichtbar. Betroffene Shop-Betreiber sollten vor jedem Update ein Staging-System nutzen, um Kompatibilitäten mit Drittanbieter-Modulen zu checken.
Für wachsende Unternehmen ist es empfehlenswert, eine längerfristige Roadmap zu haben: Welche Features sollen mittelfristig eingeführt werden, wie sieht die Expansion aus, und welche Team-Ressourcen stehen zur Verfügung? Anhand dieser Überlegungen lässt sich besser entscheiden, ob ein Migrationsprojekt oder das Verbleiben im aktuellen System sinnvoller ist. Nicht selten unterschätzen Shop-Betreiber den Zeit- und Kostenaufwand, der mit einer Migration verbunden sein kann.
Community und Supportstruktur
Sowohl PrestaShop als auch Magento besitzen lebhafte Community-Foren, in denen Mitglieder Fragen stellen und beantworten. Bei PrestaShop ist die Hemmschwelle oft geringer, weil viele Einsteiger unterwegs sind und einfache Hilfestellungen ohne komplexe Programmierkenntnisse geben können. Magento-Foren sind dafür spezialisierter und behandeln häufig fortgeschrittenere Themen, etwa Skalierung, ERP-Schnittstellen oder Performance-Tuning.
Abseits der kostenlosen Community-Foren bieten beide Systeme professionelle Supportleistungen. Magento-Kunden, die eine Commerce-Lizenz haben, erhalten in der Regel direkten Hersteller-Support und zusätzlich oft Service-Level-Agreements (SLAs). PrestaShop hat zwar kein vergleichbares Enterprise-Support-Programm, dafür aber viele Partneragenturen und Freelancer, die sich auf PrestaShop spezialisiert haben. In beiden Fällen hilft es, bereits im Vorfeld zu klären, wie der laufende Support abgedeckt werden kann – sei es über interne Mitarbeiter, externe Dienstleister oder das Community-Forum.