Nutzer sitzen frustriert vor Smartphone wegen Online-Banking-Störung

ING hat Login-Probleme: So reagieren Verbraucher auf Banking-Ausfälle

Seit Anfang Mai 2025 klagen viele Kunden über ING Login-Probleme. Betroffen sind sowohl das Web-Portal als auch die App – mit Folgen bis hin zur Nichtnutzbarkeit des kompletten Banking-Angebots.

Zentrale Punkte

  • Anhaltende Login-Schwierigkeiten beim Online-Banking und der App
  • Störungen bei Transaktionen wie Überweisungen oder Kartenzahlungen
  • Technische Ursachen wie Systemupdates oder Serverüberlastungen
  • Frust der Nutzer wegen mangelhafter Kommunikation und Support-Reaktion
  • Vorsorgestrategien für Kunden: Alternativen und Sicherheitsmaßnahmen

Hintergrund: Was zur aktuellen Störung geführt hat

Immer mehr ING-Kunden berichteten seit Anfang Mai über wiederkehrende Probleme beim Login. Weder über die App noch über die Browser-Anwendung funktionierte der Zugriff zuverlässig. Transaktionen wurden abgewiesen, und manche Kunden standen sogar ohne einsatzfähige Debitkarte an Tankstellen.

Die häufigsten Einschränkungen: Eingaben werden nicht akzeptiert, TAN-Verfahren schlagen fehl, und Fehlermeldungen wie „Ein Fehler ist aufgetreten“ erscheinen. Besonders betroffen sind Nutzer mit Android-Geräten der mittleren Preisklasse. Mehrfach wurde die App durch automatische Updates unbrauchbar.

Die ING entschuldigte sich in einem kurzen Hinweis auf ihrer Webseite, nannte jedoch zunächst keinen Zeitrahmen für die Behebung.

Welche technischen Gründe hinter den ING Login-Problemen stehen

Mehrere Faktoren können die Störungen verursachen. Intern führt die ING häufig technische Wartungsarbeiten durch, die kurzfristig Zugriffsbeschränkungen zur Folge haben. Unglücklicherweise fielen einige dieser Wartungszeiten auf Feiertagswochenenden, was den Frust verstärkte.

Auch Kapazitätsprobleme der Serverfarm könnten eine Rolle spielen: Das Banken-Backend reagierte bei hoher Nutzung phasenweise nicht oder sehr langsam. Einzelne Nutzer berichten zudem von Schwierigkeiten nach App-Updates – insbesondere im Zusammenspiel mit dem TAN-System.

Risiken für Selbstständige und Freiberufler

Besonders relevant werden solche Zugangsschwierigkeiten, wenn das Geschäftskonto betroffen ist. Selbstständige und Freiberufler sind darauf angewiesen, Rechnungen zeitnah zu erfüllen oder neue Kundenaufträge korrekt abzurechnen. Kommt es hier zu Fehlermeldungen oder Zeitüberschreitungen beim Login, gehen unter Umständen wichtige Zahlungen verloren, oder es entstehen Mahngebühren, weil Rechnungen nicht rechtzeitig beglichen werden können. Ich habe von mehreren Betroffenen gehört, die infolge der ING-Störungen in Erklärungsnot geraten sind, wenn Kunden oder Lieferanten auf zügige Transaktionen warten.

Erschwerend ist, dass viele allein tätige Selbstständige keinen Support-Mitarbeiter an ihrer Seite haben, der den Kontakt mit der Bank übernehmen könnte. Wer sich zusätzlich mit technischen Fragen zur App oder zum TAN-Verfahren befassen muss, verliert oft wertvolle Arbeitszeit. Eine unklare Kommunikation von Seiten der ING erhöht dabei die Unsicherheit: Oft ist unklar, ob die Probleme in ein paar Stunden oder erst nach Tagen behoben sein werden. Dadurch planen manche Selbstständige vorsichtshalber längere Puffer ein – was im Tagesgeschäft Geld und Nerven kostet.

Wirtschaftliche Folgen dauerhafter Störungen

Störungen im Online-Banking haben nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf den Endverbraucher, sondern auch auf Handel und Dienstleister. Denn wenn Nutzer keinen Zugriff auf ihr Konto haben, zögern sie möglicherweise größere Einkäufe hinaus. Kreditkartentransaktionen können aus Unsicherheit unterbleiben, und kleinere Verbraucherentscheidungen werden aufgeschoben. Sammelt sich dies über mehrere Tage, kann dies durchaus wirtschaftliche Auswirkungen für lokale Unternehmen oder den Online-Handel haben. Gerade in Phasen, in denen Konsum ohnehin schwächelt, verschärfen Engpässe im Zahlungsverkehr die Situation.

Eine Bank wie die ING, die sich massiv als digitale Alternative zu Filialbanken positioniert, gerät dadurch in ein Spannungsfeld: Einerseits will man Kunden schnelle und günstige Lösungen anbieten, andererseits muss man eine nahezu ausfallsichere Infrastruktur bereitstellen. Wiederholte oder längere Störungen können das Vertrauen nachhaltig erschüttern, sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden. Auf Social-Media-Plattformen und in Foren teilen Betroffene zunehmend negative Erfahrungen, was sich letztlich auch auf das Markenimage auswirkt.

Was Verbraucher bei ING-Störungen tun können

Reagieren Verbraucher schnell, können sie einige Probleme selbst lösen. Ich habe mehrere Empfehlungen gesammelt, mit denen Nutzer ihre Handlungsfähigkeit bei einem Online-Banking-Ausfall verbessern können. Diese Strategien helfen zumindest kurzfristig:

  • Die aktuellste Version der App sowie das Betriebssystem nutzen
  • Gerät neu starten und Speicher leeren
  • Banking-Vorgänge über die Webseite statt über die App versuchen
  • Karten in der Kundenverwaltung sperren oder reaktivieren

Kommt es zu Sperrungen oder blockierten Geräten wegen Foto-TAN-Problemen, bleibt oft nur der Kontakt mit dem ING-Kundenservice. Dort können PINs zurückgesetzt oder TAN-Verfahren neu aktiviert werden. In besonders dringenden Fällen, z. B. bei Kartenverlust, helfen die Notfallnummern – idealerweise offline gespeichert.

Die häufigsten Fehlerquellen im Überblick

In einer Übersicht habe ich zentrale Fehlermeldungen und ihren typischen Hintergrund zusammengestellt. Die folgende Tabelle zeigt, wie oft welche Störung derzeit laut betroffenen Nutzern vorkommt:

Problem Typische Ursache Häufigkeit (geschätzt)
Verbindungsfehler beim Login Serverüberlastung oder Timeout Sehr hoch
TAN-Eingabe schlägt fehl Verbindung zur photoTAN-App fehlt Hoch
Fehlende Übersicht über Kontostände Synchronisationsprobleme Mittel
Transaktionen werden nicht ausgeführt Zwischenspeicherung fehlerhaft Mittel
App startet nicht Systemupdate inkompatibel Hoch

Die Rolle von Verbraucherzentralen

In Fällen, wo Kunden den Eindruck haben, dass sie von der Bank allein gelassen werden, können die Verbraucherzentralen eine wichtige Anlaufstelle sein. Dort sammeln sich Erfahrungsberichte ähnlicher Natur, und es wird geprüft, ob das Verhalten einer Bank gegen bestimmte Verbraucherschutzstandards verstößt. Manche ING-Kunden haben bereits in Erwägung gezogen, ihr Anliegen dort vorzubringen, wenn der Service nicht zufriedenstellend reagiert. Prinzipiell können Verbraucherzentralen dabei helfen, ein öffentliches Bewusstsein für wiederkehrende Störungen zu schaffen und Druck auf die Bank aufzubauen, die Probleme zu lösen oder zumindest transparenter zu kommunizieren. Ich halte dies für einen wichtigen Kanal, damit Kunden nicht jeder für sich allein mit den technischen Schwierigkeiten kämpfen müssen.

Allerdings kann es eine gewisse Zeit dauern, bis die Verbraucherzentrale genügend Beschwerden gesammelt hat, um aktiv zu werden. Man sollte also nicht auf eine sofortige Lösung hoffen. Dennoch zeigt die Erfahrung: Wenn eine kritische Masse an Reklamationen vorliegt, folgen oft bessere Informationskampagnen oder zumindest ein erhöhter Erklärungsdruck auf Seiten des betroffenen Unternehmens.

Verbraucher fordern bessere Kommunikation der ING

Ein wesentliches Problem ist nicht die technische Störung selbst, sondern der Umgang damit. Kunden berichten, dass Informationen zu geplanten Wartungen fehlen oder zu spät eintreffen. Auch während aktiver Störungen wird keine Statusmeldung über die App ausgegeben.

Viele wünschen sich zumindest grundlegende Transparenz: Einen Hinweis im Startbildschirm, ob derzeit eine Störung aktiv ist, oder eine Nachricht über die voraussichtliche Behebungsdauer. Das würde Vertrauen schaffen – auch bei regelmäßigen Ausfällen.

Andere Direktbanken wie N26 oder DKB bieten solche Funktionen inzwischen an. ING hinkt hier deutlich hinterher, obwohl viele Geschäftsmodelle wie Fintech-basierte Kapitalmodelle auf der Funktionssicherheit solcher Apps aufbauen.

Regulatorische Anforderungen an Banken

Banken unterliegen in Deutschland und Europa diversen Aufsichts- und Sorgfaltspflichten. Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und die Europäische Zentralbank überwachen IT-Sicherheit, Ausfallschutz und die Kommunikationsstrukturen der Institute. Theoretisch könnte ein gehäuftes Auftreten von Störungen, verbunden mit unzureichenden Krisenplänen, aufsichtsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Allerdings sind die direkten Maßnahmen für Kunden meist kaum spürbar, weil diese Prozesse hinter den Kulissen ablaufen.

Trotzdem signalisiert eine Behörde wie die BaFin gelegentlich Handlungsbedarf, wenn ein Kreditinstitut denselben Fehler immer wieder macht. Das setzt zumindest das Management unter Druck, die Ursachen der Login-Probleme ernsthafter anzugehen. Ich sehe hier allerdings die Schwierigkeit, dass die Banken zumeist die internen Probleme als Einzelfälle oder punktuelle Serverausfälle deklarieren, sodass eine großangelegte Untersuchung erst bei dauerhaften und großflächig nachgewiesenen Problemen greifen würde.

So sollte man sich auf zukünftige Ausfälle vorbereiten

Niemand kann sich hundertprozentig gegen technische Ausfälle wappnen. Ich empfehle deshalb, mehrere Vorbereitungen zu treffen, um handlungsfähig zu bleiben, wenn der Bankzugang offline ist:

Erstens: Kartendaten und Kontoinformationen wie IBAN oder BIC sollten offline, z. B. in einem verschlüsselten Notizbuch gespeichert sein. Zweitens: Es lohnt, eine Ausweich-Zahlungsmöglichkeit wie PayPal, Apple Pay oder eine Kreditkarte eines weiteren Instituts zu besitzen. Drittens: Kleine Bargeldreserven stellen sicher, dass der Einkauf im Supermarkt nicht scheitert.

Technisch betrachtet gilt: Halte deine App immer auf dem aktuellen Stand. Prüfe regelmäßig, ob du auf allen Geräten eingeloggt und die Sicherheitsverfahren funktionstüchtig sind. Wer mehrere Geräte nutzt (z. B. Smartphone und Tablet), hat meist bessere Chancen, bei einem Ausfall weiter Zugriff zu behalten.

Eine solide Vorbereitung zahlt sich auch in emotionaler Hinsicht aus: Wer weiß, dass er notfalls auch telefonisch beim Support eine Überweisung anstoßen kann oder über eine andere Bank verfügt, bleibt bei Störungen deutlich entspannter und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Was sagt die ING – und was sagt sie nicht?

Im offiziellen Hilfebereich rät die Bank zur Schritt-für-Schritt-Fehleranalyse. Doch die Praxis zeigt: Oft scheitert schon die erste Maßnahme, weil etwa der Server nicht reagiert. Bei TAN-Problemen ist ein Austausch der Gerätebindung nötig – was per Post oder über die Hotline mehrere Tage verzögern kann.

Hilfreich wäre eine App-interne Funktion zur sofortigen „Notfall-TAN“-Verifizierung – diese bleibt bislang aus. Auch ein zweites unabhängiges Authentifizierungsverfahren könnte helfen, beispielsweise durch eine SMS-Backup-Option für Fälle, in denen photoTAN nicht funktioniert.

Die ING gibt sich bei öffentlichen Kommentaren zurückhaltend – das verstärkt die Verunsicherung weiter.

Ein Blick auf andere Direktbanken: Gibt es dort ähnliche Probleme?

Auch andere Onlinebanken sind betroffen. IT-Störungen gehören zum Geschäftsrisiko im digitalen Bankwesen. Doch während Banken wie N26 oft schneller über Social Media oder In-App-Benachrichtigungen kommunizieren, bleibt die ING traditionell zurückhaltend.

Im Vergleich zur Konkurrenz punktet die ING durch gut strukturierte Finanzprodukte und hohe Nutzerzahlen. Doch je stärker sich Kunden auf die Bank als digitale Plattform verlassen, desto härter treffen sie Funktionsausfälle. Bei traditionellen Banken bestünde die Möglichkeit, auf Filialangebote auszuweichen – diese fehlt ING-Nutzern komplett.

Digitale Resilienz wird damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Wer transparent kommuniziert, wird Kunden langfristig besser binden – auch bei Problemen.

Auswirkungen auf die Kundenbeziehung

Für viele Nutzer war die ING bisher ein Synonym für einfache Handhabung und günstige Konditionen. Wenn aber eine Bank, die sich voll auf Online- und App-Banking ausgerichtet hat, wiederholt nicht erreichbar ist, führt das unweigerlich zu Vertrauensverlust. Manche Kunden nehmen bereits Abstand von neuen Produkteinführungen wie Spar- oder Investitionskonto bei derselben Bank, weil sie befürchten, im Fall eines Ausfalls keinen Zugriff zu erhalten. Hier sehe ich eine schleichende Abwanderung, die möglicherweise nicht sofort in den Statistiken auftaucht, sich jedoch langfristig bemerkbar macht, wenn zufriedene Kunden sich doch anderen Instituten zuwenden.

Vertrauenseinbußen lassen sich meist nicht in ein paar Wochen kompensieren. Eine transparente Kommunikation in Krisensituationen könnte dazu beitragen, den Schaden zu begrenzen. Stattdessen halten viele Nutzer einen Großteil ihrer Ersparnisse oder laufenden Mittel mittlerweile auf zwei oder sogar drei verschiedenen Konten. Das erhöht die Komplexität für die Verbraucher, mindert aber das Risiko, bei einer einzigen Störung komplett handlungsunfähig zu sein. Genau das sollte eine Direktbank jedoch besser verhindern und stattdessen ein Höchstmaß an Verlässlichkeit bieten.

Langfristige Perspektiven im Online-Banking

Technologischer Fortschritt wird sich nicht aufhalten lassen, aber mit ihm wächst auch die Verantwortung, die Stabilität und Nutzerfreundlichkeit von Banking-Angeboten zu gewährleisten. Die aktuellen ING Login-Probleme unterstreichen dies eindrucksvoll. Sollten die Störungen anhalten, könnten einige Direktbanken ihre Systeme stärker dezentralisieren oder Cloud-basierte Lösungen einsetzen, um Engpässen vorzubeugen. Solche Maßnahmen kosten jedoch Geld und erfordern umfangreiche Tests, bevor sie in den Echtbetrieb gehen können.

Ein weiterer Aspekt ist die fortschreitende Automatisierung im Kundenservice. Chatbots und Self-Service-Portale sind zwar praktisch, doch in Krisenzeiten wünschen sich viele Menschen einen direkten Draht zu einem kompetenten Mitarbeiter. Hier muss die Balance gefunden werden zwischen Kosteneffizienz und echter menschlicher Hilfestellung – der aktuelle Unmut der ING-Kunden legt nahe, dass an manchen Stellen noch nachgebessert werden muss. Ich halte es für denkbar, dass Banken ihren Kundensupport in Zukunft stärker segmentieren, um wichtige Notfälle schneller abzufangen.

Was bleibt – und was muss besser werden?

Störungen wie die ING Login-Probleme zeigen, wie verletzlich digitales Banking ist. Ich höre von Nutzern, dass Tage ohne Zugriff auf das Girokonto sie vor echte Schwierigkeiten stellen – etwa bei Online-Käufen oder spontanen Überweisungen.

Verbraucher fordern zwei Dinge: Erstens eine stabile technische Basis. Zweitens eine offene, rechtzeitige Kommunikation bei Problemen. Solange diese beiden Komponenten fehlen, bleibt das Vertrauen ein brüchiges Konstrukt.

Ich empfehle, persönliche Finanzen vorsorglich breiter aufzustellen: Zusätzliche Bankzugänge, Offline-Notizen und Backuplösungen machen dich unabhängig von einer einzigen Plattform. Technisch ist es sinnvoll, Updates nicht sofort auszuführen, sondern Benutzererfahrungen anderer Anwender abzuwarten.

Wie sich ING kurz- und mittelfristig positioniert, hängt nun maßgeblich davon ab, ob sie aus den Fehlern lernt – nicht nur technisch, sondern kundenzentriert. Hinsichtlich der rasanten Entwicklung im Finanzsektor braucht es weitsichtige Strategien, die dauerhaft Vertrauen schaffen und aufrecht erhalten. Letztlich ist es im Interesse aller Beteiligten, das digitale Bankenmodell so zu gestalten, dass es für Kunden verlässlich und intuitiv nutzbar bleibt. Nur dann kann die ING in Zukunft erfolgreich mit ihren Mitbewerbern Schritt halten.

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